Erzählen ist für mich keine Kopfsache, meine Geschichten entstehen im Herzen! „Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen – Erwachsenen, damit sie aufwachen.“ (Jorge Bucay)
Was erzähle ich? Mein Repertoire umfasst inzwischen
mehr als 150 Sagen, Märchen, literarische Erzählungen,
Weisheitsgeschichten und selbst Erlebtes. Daraus wähle ich nach
Absprache mit jedem Veranstalter - entsprechend den Wünschen,
Bedürfnissen und Rahmenbedingungen - jeweils ein individuelles und
einzigartiges Programm und den Zeitrahmen aus.
(Hinweis: Einblicke in einige der Geschichten finden Sie weiter unten auf dieser Seite!)
Wo erzähle ich? ...
auf Kleinkunstbühnen, zu besonderen privaten und geschäftlichen
Festtagen (z. B. Geburtstag, Hochzeit, Firmenjubiläum,
Geschäftseröffnung), bei Vereinen, in Museen, Kindergärten, Schulen,
Ferienstätten, Hotels, Campingplätze, auf historischen Märkten, auf
Wanderungen ... bei Kaffee, Tee und märchenhaften Essen (ob nun privat
oder Erlebnisgastronomie).
Wie erzähle ich (nicht)? Meine Erzählungen sind frei, d. h. ich lese nicht vom Manuskript ab und trage auch bekannte Geschichten niemals wortgetreu vor. Wenn Menschen mich zum ersten Mal erleben, dann sind sie oftmals von meiner Stimme begeistert, die sie förmlich in eine Welt der Märchen und der Fantasie zieht. Auch wenn ich meist in "Gewandung" auftrete - ich spiele kein Theater! Es ist für mich die Kleidung (nicht zu verwechseln mit "Verkleidung"), in der ich als Erzählkünstlerin - immer in Bezug auf das, was ich erzähle - authentisch wirke. Wenn es ausdrücklich gewünscht wird, trete ich selbstverständlich auch in "normaler" Alltags- oder Festkleidung auf!
Erna und Eugen ... und andere Treisberger Dorfgeschichten
Angefangen hat es mit alten Feldpostbriefen, die Eugen Scheid aus Schmitten-Treisberg (Taunus) in den Jahren 1938 - 1942 seiner Frau Erna schrieb. Die Briefe aus dem Nachlass von Walter Scheid, dem Sohn von Erna und Eugen, kamen im März 2020 auf verschlungenen Wegen zu mir und ich begann diese Familiengeschichte zu erforschen. Inzwischen habe ich durch meine Recherchen in Archiven, Chroniken und durch persönliche Gespräche noch mehr Geschichten über das dörfliche Leben im Taunus gefunden.
Schlüsselmomente - Geschichten zum Nachdenken
Mit Geschichten lassen sich Türen und Schlösser oftmals ganz einfach öffnen. Seit die Menschen begannen, Häuser und Städte zu bauen, gibt es Türen und Tore - manche sind bewacht, andere sind offen oder der Schlüssel steckt. Verschlossene
Türen bergen stets ein Geheimnis. Das Schlüsselloch weckt die Neugier des
heimlichen Beobachters. Wir können Türen auch einen Spalt offen lassen. Manchmal gelangt man durch ein "Hintertürchen" zum Ziel. Und am Ende führen "Schlüsselerlebnisse" oftmals zu neuen Erkenntnissen! Sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen.
Hinweis: Das Programm kann individuell auf die Wünsche des Veranstalters zugeschnitten werden und eignet sich auch wunderbar für private Feiern und Feste! Die Zuhörer entscheiden durch die Wahl des Schlüssels, welche Geschichten ich erzähle.
Märchen sind normalerweise zeitlos und an keinen Ort gebunden. Doch wenn ich mit Menschen spreche, die gerne im Taunus wandernd und wandelnd unterwegs sind, dann höre ich oft, dass sie das Gefühl haben, ihnen würde hier in jedem Moment eine Märchenfigur begegnen.
Deshalb habe ich einige ausgewählte Märchen der Brüder Grimm in meinen Erzählfassungen Details hinzugefügt, mit denen die Zuhörer sich durchaus vorstellen können, sie seien hier geschehen. Dazu gehören auch weniger bekannte Geschichten.
* Die Alte im Wald (siehe Hörprobe) * Das Rätsel * Mäusehaut * Der Meisterdieb * Rapunzel * König Drosselbart * Das Waldhaus * und weitere
... und seinem Sohn, dem berühmten und mächtigen Heldenfürsten Gwidon Saltanowitsch und der wunderschönen Schwanenprinzessin.
Das Märchen ist "das wohl gelungenste aus Puschkins Feder" (Kay Borowsky, Übersetzer der Reclam-Ausgabe), niedergeschrieben im Jahr 1831. Der lange Original-Titel ist angelehnt an die Überschriften der Volksmärchen und Heldensagen.
Im Text gibt es sehr viele sich wiederholende Vers-Passagen und wir Erzähler/innen wissen, dass es für Kinder nichts Schöneres geben kann, als wenn sie schließlich sogar mitsprechen können, z. B. so:
"Übers Meer, im Wanderwinde, treibt daher ein Schiff geschwinde; wie's vorbeifliegt, seht nur, seht, alle Segel sind gebläht..."
Und so schreibt auch Dmitrij S. Mirskij in seiner Geschichte der russischen Literatur: "Es ist reinste Kunst [...] zugleich universale Kunst, die das sechsjährige Kind ebenso anspricht wie den sechzigjährigen belesenen Weisen." Hörprobe "Zar Saltan" Video-Kostprobe "Zar Saltan"
Das Meer ist der Ursprung des Lebens. Das Meer erzählt so manche Mär ... von dem Leben dort von Menschen, Tieren und Wesen, von Fischen und Fischern, Schiffen und Schiffern, von Liebe und Hass, Not und Segen, Habsucht und Genügsamkeit, Stolz und Vergebung!
Der Erzählladen von Phil und Tilia
"Es war einer dieser wunderschönen Abende bei Phil und Tilia … bei diesem alten Erzähler-Ehepaar, mit dem ich seit Jahren befreundet war. Sie hatten schon schlohweiße Haare und ihre Haut erinnerte an gebrauchtes Pergamentpapier, doch sie waren die liebsten und wertvollsten Menschen, die ich kannte. Wenn ich ihre Stube betrat, dann war die Liebe, die die beiden umgab, sofort zu spüren. Tilia summte sanft und zärtlich dieses Lied, während sie die Teetassen sorgfältig auf den kleinen niedrigen Tisch stellte."
So beginnt dieses Programm. Eingebettet in eine
Rahmenhandlung werden 3 - 4 Geschichten erzählt, die individuell dem
Anlaß entsprechend ausgewählt werden können.
Kalevala - Das National-Epos aus Finnland
Phantastische Erzählungen finnischer Mythologie - ursprünglich mündlich in Wort und Gesang überliefert und im 19. Jahrhundert von Elias Lönnrot aufgeschrieben. Die Geschichten um den großen, weisen Sänger Väinämöinen, den starken Schmied Ilmarinen, "Leichtfuß" Lemminkäinen, die Hexe Louhi und allerlei weitere sagenhafte Gestalten inspirierte viele andere Künstler: Tolkien, Sibelius und sogar die Zeichner von Donald Duck, die die Suche nach der Zaubermühle Sampo in eines ihrer Taschenbücher aufnahmen.
Hinweis: Je nach Publikum wähle ich einzelne Episoden aus dem großen Werk aus, die ich jeweils erzähle. Die Geschichte um die Zaubermühle ist z. B. auch für Kinder gut geeignet.
"Der lange Strumpfstricker aus Eschbach"
Eine wahre Geschichte, die vor fast 300 Jahren genauso geschehen ist: Ein Handwerker aus dem "Usinger Land" wird von den Werbern des Soldatenkönigs entführt, um in dessen Leibgarde ein "langer Kerl" zu werden und seine Frau macht sich zu Fuß auf den Weg, um ihm zu folgen.
Wie diese Geschichte zu mir gekommen ist und was sie mit mir gemacht hat, davon gibt es hier einen kleinen Einblick: "Geschichtenwanderung 2010". Doch natürlich bewegt es - frei und mündlich erzählt - noch viel mehr, wenn ich von dem Strumpfstricker und seiner mutigen Frau erzähle ... und von dem, was ich auf meiner eigenen Wanderschaft erlebt habe.
Dieses Programm bietet sich vor allem für Heimat-, Geschichts-, Kultur- und Landfrauenvereine an. Dauer: 2 x 60 Minuten
Für Kinder stelle ich meine Programm immer individuell entsprechend dem Alter und den Wünschen der Kunden zusammen. Es gibt für mich nur zwei grundlegende Regeln:
* Ich verzichte bei Erzählungen für Kinder auf die Schilderung von Grausamkeiten und Gewalt - ohne zu "verniedlichen"! * Kinder DÜRFEN etwas lernen aus den Geschichten und selbst entscheiden, was das ist! Ich komme nicht mit dem "erhobenen Zeigefinger" daher!
"Von der Bauerntochter zur Königin"
Ob ausgewählte Märchen der Brüder Grimm, Märchen aus aller Welt, Sagen oder auch Erzählungen der klassischen Literatur - es gibt sehr viele Geschichten, die auch Kinder gerne hören.
Für die Altersgruppe von 3 - 9 Jahren ergänze ich die mündliche Erzählung gerne mit der bildlichen Darstellung im Kamishibai (Erzähltheater) - Schaut einfach auf die dazugehörige Extra-Seite!
Fragen kostet nichts! Gerne gebe ich Euch dazu eine Antwort auf Eure individuelle Anfrage.
Genauso wie der Preis eines Schmuckstückes davon
abhängt, ob es für den Hals, den Finger oder das Handgelenk bestimmt ist, aus welchem Material es gefertigt wird und wie aufwändig die
Verarbeitung ist, so schaue ich...
... für wen, für wieviele ... wie lange ... welche Geschichten ... wie weit ... ob mit/ohne Zelt.
Am Rande eines geheimnisvollen Waldes,
tief im Tal eines klaren Baches lebte eine kleine Familie. Ihr ganzes Vermögen
bestand aus einem Silberstück und kaum
einer Hand voll Kupfermünzen.
Der Vater stand in Diensten des Königs
und seine Arbeit war schwer. Ihr werdet das vielleicht nicht glauben, denn er
war der Oberschatzmeister. Jeden Tag zählte er die Reichtümer des Königs und man hätte meinen können, dass
er für seine genaue Arbeit anständig entlohnt würde. Doch am Ende des Monats
wurde ihm nichts weiter als ein einziges Silberstück ausgezahlt.
Es war ihm nicht einmal erlaubt, den Goldstaub,
der sich an seinen Händen abgerieben hatte, oder die Edelsteinsplitter, die
sich in seine Hände gestochen hatten, zu behalten. Bevor er den Palast verließ,
hatte er seine Hände an einem schwarzen Seidentuch abzuwischen, welches sodann
in einen Krug ausgeschüttelt wurde, auf dem ein Etikett mit der Aufschrift:
„Königlicher Goldstaub“ angebracht war, und der königliche Quacksalber zog mit
einer silbernen Pinzette die Edelsteinsplitter aus seinen Fingern, um sie in
einen anderen Krug zu legen, der mit „Juwelenscherben“
beschriftet war …
Eines Abends dachte die Mutter daran, dass am nächsten Tag der Geburtstag ihres
Sohnes Owen war. Sie wollte einen Kuchen für ihn backen, konnte sich jedoch
keinen Zucker leisten. So schickte sie Owen, wilden Honig im Wald zu holen …
Und manchmal werden Honig-Träume und Wünsche war, doch immer sollte man dabei
denken, weise zu wünschen ...
Die Traumbuche
nach einem Märchen von Richard von Volkmann-Leander
Manche
Geschichten liegen einfach auf dem Weg. Oftmals übersehen wir sie nur. Und da
ist es gut, wenn es Menschen gibt, die uns darauf hinweisen. Auf meiner „Geschichtenwanderung“
im Jahr 2010 kam ich durch einen kleinen Ort und begegnete dem Glöckner. Ja,
wirklich ... der ältere Mann mit Hund sprach mich an, als ich in meinem
merkwürdigen Aufzug durch das Dorf schritt: "Wo kommen Sie denn her und wo
wollen sie hin?" So wie in alter Zeit Fremde begrüßt wurden. Er erklärte
mir, dass es seine Aufgabe wäre, die Glocken der Kirche zu läuten. Die Glocken
hatten mich begrüßt, als ich das Dorf betrat; ich hatte ihren Klang noch in den
Ohren.
Als er hörte, dass ich nach Potsdam will und auch dort aufgewachsen bin, da
erzählte er mir von der Königin Luise von Preußen, die seine Großmutter immer
sehr verehrt hatte ... und dann auch, dass sie einmal sogar in der Nähe des
Dorfes gewesen sei. Es gäbe da einen Platz unter einer Buche, an dem das
Königspaar zu einer Art Picknick empfangen wurde - der Königsplatz.
Später hätte
man zu Ehren dieses Ereignisses eine Blutbuche gepflanzt und eine schöne
Informationstafel aufgestellt. Doch lange davor stand an einer Stelle unweit
des Dorfes eine richtig große Buche. Und dann erzählte er mir eben diese
Geschichte:
Die Buche
stand auf einem grünen Rasenhügel und war ein so mächtiger Baum, wie sie heute
gar nicht mehr wachsen ... weil die Tiere und Menschen, die Pflanzen und Bäume
immer kleiner und erbärmlicher werden. Die Bauern sagten damals, sie hätte
schon seit der Heidenzeit dort gestanden. Wer weiß, ob es wahr ist?
Aber eine eigene Bewandnis hatte es mit dem Baum: Wer unter ihm
einschlief und träumte, dessen Traum ging auf jeden Fall in Erfüllung ...
Die Brücke am Tay
Erzählerische Bearbeitung einer Ballade von Theodor Fontane
Bild eines Abschnittes der Tay-Brücke um 1879 mit Dampfzug
Begleitet
mich auf eine Reise nach Dundee, im Ort im Norden Schottlands. Begleitet mich zu einem
Tag im Jahr 1879. Es war die Zeit, in der die breite, tiefe Mündung des
Tay-Flusses als natürliche Barriere zwischen dem Norden Schottlands und
Edinburgh endlich überwunden wurde. Der
ganze Stolz der Bewohner ist ihre Brücke über den Firth of Tay – ein
Wunderwerk der Technik. 3264 m lang in
Fachwerkbauweise errichtet … die längste Brücke der Welt. Vor zwei Jahren war
der erste Zug darüber gerollt und Queen Victoria hatte ihren Erbauer zum Ritter
geschlagen.
In einem leichten,
anmutigen Bogen schwingt sich die Brücke über den Strom. Sie besteht aus
Fachwerkträgern, deren Wände fast ausschließlich unterhalb der Gleisebene
angebracht sind. So haben die Zugpassagiere einen ungehinderten Blick über die
Weite der herrlichen Landschaft. Nur in der Mitte sind die Fachwerkträger ein
wenig höher und nach oben gerichtet … die Pfeiler etwas weiter auseinander in
den Grund getrieben worden, damit die Schiffe ungehindert passieren können ...
Im
Brückenhaus auf der Nordseite … eben in Dundee … erwartet das Brückner-Ehepaar
an diesem Tag ihren Sohn aus Edinburgh zurück. Es ist der 28. Dezember 1879 und
sie wollen mit ihm das Weihnachtsfest nachfeiern. Denn Johnny ist Zugführer auf
der Strecke und hatte Dienst an den Festtagen . Am späten Nachmittag zieht
ein Sturm von der See her auf … Und da erinnert sich Mutter Mary Jane wieder an
den Traum, aus dem sie am Morgen – schweißgebadet trotz der Kälte – aufgewacht war ...
When
shall we three meet again? In thunder, lightning or in rain?
„Wann treffen wir drei wieder zusamm‘?“
"Um die siebente Stund', am Brückendamm."
"Am Mittelpfeiler. Ich lösch die Flamm …"
„Ich mit …“
Drei fürchterliche Hexen … Töchter der Finsternis … die
Erynien oder Furien … waren ihr erschienen. Schrecklich
sahen sie aus, in schwarze Mäntel gehüllt, schwangen sie in knochigen Händen ihre Fackeln aus Eibenholz. Düsterrote
Glut stach aus ihren Augen. In ihren Wangen floss kein Blut und wo sonst Haare
lieblich flattern, da sieht man Schlangen und Nattern, die giftgeschwollene
Bäuche blähn …